Stuttgarter Friedenspreis für SeaWatch

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Die Friedensgala des Vereins Die Anstifter e.V., die in diesem Jahr zum ersten Mal morgens in Stuttgarter Theaterhaus stattgefunden hat, ist zu Ende. Es ist schwer zu sagen, was in Erinnerung bleiben wird.

Die Dankesrede Ruben Neugebauers, der stellvertretend für Carola Rackete das Menschel und die Urkunde des Stuttgarter Friedenspreis entgegennahm, hatte die kleine Roya in den Mittelpunkt gestellt. Sie konnte von der Seawatch-Crew nicht gerettet werden, weil ihr Schlauchboot nachts bei rauherer See gekentert war. Die Überfahrt hätte für Roya ganz anders enden können, hätten die Passagiere nicht alles daran gesetzt, den patrouillierenden Frontex-Schiffen auszuweichen. Tagsüber, bei ruhigerer See, wäre alles anders gewesen und niemand wäre zu Schaden gekommen.
Die Menschen im großen Saal des Theaterhauses, deren Rührung angesichts dieses Schicksals zu spüren war, quittierten das Engagement von Ruben, Carola und all den anderen von Seawatch mit einem lang anhaltenden, stehenden Applaus.

In der Laudatio stellte die ehemalige Justizministerin Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin die Arbeit von Seewatch und die Situation auf dem Mittelmeer in einen größeren Zusammenhang. Sie sprach über die Menschenrechte und deren Gültigkeit für alle Menschen, über die Klimakrise, die ungleiche Verteilung von Reichtum als Fluchtursachen und die unsägliche Bemühungen bestimmter Kräfte die Rettung von Menschen mit illegaler Schleusertätigkeit in Verbindung zu bringen.

Das Schlusswort sprach der Koordinator der Anstifter, Peter Grohmann, dessen Rede hier nachzulesen ist.

Für die musikalische Umrandung sorgten die Mitglieder des Stuttgarter Staatsorchesters Lilian Heere (Geige) Jan Pas (Chello) und Stefano Vvismara (Klavier), die Stücke von Astor Piazzola, Sergei Prokofkev und Dimitri Shostakovich spielten.