Textbomben?

Dass es zwischen Pakistan und Indien nicht immer sehr friedlich zugeht, weiß man. Textbomben haben mit diesem Umstand aber nichts zu tun, obwohl zwei bekanntere Textbomben ihren Ursprung in einer Sprachgemeinschaft haben, der auf dem indischen Subkontinent annähernd 130.000.000 Menschen angehören.

Erhielt nämlich 2018 ein von einer großen nordamerikanischen Computerfirma hergestelltes Kommunikationsgerät eine E-Mail mit Schriftzeichen der Sprache Telugu, der in Indien mit über 80.000.000 Muttersprachlern vierthäufigst gesprochenen Sprache, dann hörte das entsprechende Gerät auf zu funktionieren, es fror ein und ließ sich nicht mehr steuern. Ein paar Zeichen, die in Telugu verfasst wurden, reichten aus, um Millionen von Geräte in die Knie zu zwingen. Ein Systemupdate war erforderlich, um das Problem zu beheben.

Und nun ist Sindhi dran. Diese Sprache wird von „nur“ 30.000.000 Menschen vor allem in Pakistan gesprochen. Eine E-Mail, die Schriftzeichen in dieser Sprache enthält, schafft es Desktopcomputer, Smartphones und Tablets der erwähnten Firma 2020 außer Betrieb zu setzen. Ähnlich wie das vor zwei Jahren schon Telugu schaffte. Die Geräte werden durch eine bestimmte Sindhi-Schriftzeichenfolge nicht unbrauchbar, man muss sie aber neustarten, um sie wieder benutzen zu können.

Das beschriebene Phänomen ist ärgerlich, hat mit einer richtigen Bombe, aber letztlich nichts zu tun.

Mehr zum Thema Textbomben findet man auf der Seite bluebit.de

siehe auch
heise.de
stern.de
maclife.de