Arbeiter ans Meer!

Nach monatelangen Streiks konnte 1936 eine Koalition linker Parteien, die Volksfront, den Unternehmern Lohnerhöhungen, gewerkschaftlichen Schutz, kürzere Arbeitszeiten und bezahlten Urlaub abringen. All diese Dinge gehören zu den größten sozialen und materiellen Errungenschaften in Frankreich, haben aber auch eine zutiefst symbolische und immaterielle Dimension, denn zum ersten Mal konnten die Arbeiter ans Meer fahren. (El Pais, 27.11.2022)

EU plant Verbot automatischer Gesichtserkennung?

Dass eine EU-Kommissarin ein Weißbuch vorstellen will, ist alleine wohl noch keine Meldung wert. Etwas interessanter wird es, wenn sich das Weißbuch mit einem Thema wie der künstlichen Intelligenz auseinandersetzt. Und wenn dann noch von automatischer Gesichtserkennung die Rede ist, muss auch ein Bundesinnenminister kurz innehalten, um zu überlegen, ob sein Vorhaben, an 135 Bahnhöfen und 14 Flughäfen entsprechende Überwachungssysteme zu installieren, nicht doch später in die Praxis umgesetzt oder erstmal ganz verschoben werden sollte. „EU plant Verbot automatischer Gesichtserkennung?“ weiterlesen

Wie Nazis buchstabieren oder Ü wie Übel

Die Regeln für das Phonodiktat erschienen zum ersten Mal 1983. Gemeint damit ist eine Sammlung von Anweisungen zum Buchstabieren. Es heißt offiziell und entsprechend der Regeln des Phonodiktats, wenn man das Wort „Ball“ buchstabiert, nämlich nicht B wie Bottrop, O wie Ochse, L wie Leipzig, sondern B wie Berta, O wie Otto und L wie Ludwig. „Wie Nazis buchstabieren oder Ü wie Übel“ weiterlesen

Awaltskanzlei erstattet Anzeige gegen „Drecks Fotze“-Richter

Das Landgericht Berlin hat die menschenverachtenden, gegen Renate Künast gerichteten Beschimpfungen für rechtens erklärt. Nun hat eine Anwaltskanzlei sich die drei zuständigen Richter vorgenommen, nicht um sie als Dreckspimmel oder Müllscheißer zu beleidigen, sondern um sie wegen Rechtsbeugung anzuzeigen.
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Roboterjournalismus, Textbausteine und menschliche Intelligenz

Roboterjournalist

Eine ganze Reihe von in- und ausländischen Verlagen läßt bestimmte Presseartikel schon seit Jahren nicht mehr (nur) von Journalisten, sondern von Maschinen schreiben. Ein Beispiel für den sogenannten Roboterjournalismus betreiben die Nachrichtenagentur Press Association und das Start-up Urbs Media in Großbritannien unter dem Namen Radar. Monatlich entstehen hier rund 8.000 Texte. Alle diese maschinell generierten Presseartikel basieren auf Templates oder Mustertexten und werden unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten in jeweils etwas anderer Form für den Lokalteil verschiedener Zeitungen produziert. Die journalistische Arbeit im Radar-Projekt beschäftigten Redakteure besteht nun vor allem darin, diese Mustertexte zu schreiben.

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